Donnerstag, 20. September 2007

Es ist was es ist !

Es ist was es ist !

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

(Erich Fried)

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

UNMÖGLICHES ABENTEUER

Oft wünschen wir uns die Liebe
ohne den Schmerz,
der zu ihr gehört,
und beklagen uns dann,
wenn die Liebe uns übergeht.
Aber hätten wir sie gewollt
zu dem Preis, den Liebe fordert,
oder nur zu unseren eigenen Bedingungen?
Liebe feilscht nicht,
Sie beugt sich keiner Diplomatie.
Sie nimmt alles oder nichts.
Sie kann dich
überallhin verschlagen.
Nie mehr kannst du dich
in Sicherheit wiegen,
wenn du der Liebe Raum gibst -
nie mehr.

Anonym hat gesagt…

Seit vielen Jahren gehe ich meinen Weg.

Überstieg Hügel,
rollte Steine aus dem Weg,
baute Brücken
und stellte mich in den Wind.

Manchmal wünschte ich mir auszuruhen.

Setzte mich in den Schatten,
nahm Abkürzungen,
ließ mich stützen
und ging etwas langsamer.

Doch es blieben nicht nur die Spuren im Sand,
den manchmal das Blut meiner aufgerissenen Narben tränkte,
sondern auch die Hornhaut an meinen Füßen,
um weiterzugehen.

(Damaris Wieser)

Anonym hat gesagt…

Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
läßt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf.

1. Korinther 13, 4-8

Anonym hat gesagt…

Weihnachtsgedichte

Das Bettelkind

Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war´s; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang´mir ein heiser´Stimmlein in das Ohr:
"Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.

Ich schrak empor, und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört´ich, mühsam, wie es schien:
"Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn´Unterlaß;
Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn

Und ich?-War´s Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh´meine Hand zu meiner Börse kam,
verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.

Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfaßte mich die Angst im Herzen so,
Als säß´mein eigen Kind auf jenem Stein
Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.

Theodor Storm

Der Bratapfel

Kinder, kommt und ratet,
Was im Ofen bratet!
Hört, wie´s knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
Der Zipfel. der Zapfel,
Der Kipfel, der Kapfel,
Der gelbrote Apfel.
Kinder, lauft schneller,
Holt einen Teller,
Holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
Für den Zipfel, den Zapfel,
Den Kipfel, den Kapfel,
Den goldbraunen Apfel!
Sie pusten und prusten,
Sie gucken und schlucken,
Sie schnalzen und schmecken,
Sie lecken und schlecken
Den Zipfel, den Zapfel,
de Kipfel, den Kapfel,
Den knusprigen Apfel.

Bayrisches Lesebuch



Das Christkind

Die Nacht vor dem heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
Und während sie schlafen und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.
Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der heilige Christ.
Er ist so fromm und freundlich,
wie keins auf Erden ist.
Und wie es durch den Himmel
still über die Häuser fliegt,
schaut es in jedes Betttchen,
wo nur ein Kindlein liegt.
Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das liebe Himmelskind.
Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.

Robert Reinick


Christkind

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehn!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh;
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack.
Meint ihr, er wäre offen, der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin.
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen.


Dezember

Wenn über Wege, tief verschneit,
Der Schlitten lustig rennt,
Im Spätjahr, in der Dämmerzeit,
Die Wochen im Advent,
Wenn aus dem Schnee das junge Reh
Sich Kräuter sucht und Moose,
Blüht unverdorrt im Frost noch fort,
Die weiße Weihnachtsrose.

Kein Blümchen sonst auf weiter Flur;
In ihrem Dornenkleid
Nur sie, die nied're Distel nur,
Trotzt allem Winterleid.
Das macht, sie will erwarten still
Bis sich die Sonne wendet,
Damit sie weiß, dass Schnee und Eis
Auch diesmal wieder endet..

Hermann Lingg


Das Dorf im Schnee

Still, wie unterm warmen Dach,
Liegt das Dorf im weißen Schnee;
In den Erlen schläft der Bach,
Unterm Eis der blanke Schnee.

Weiden steh'n im weißen Haar,
Spiegeln sich in starrer Flut;
Alles ruhig, kalt und klar
Wie der Tod der ewig ruht.

Weit, so weit das Auge sieht,
keinen Ton vernimmt das Ohr,
Blau zum blauen Himmel zieht
Sacht der Rauch vom Schnee empor.

Möchte schlafen wie der Baum,
Ohne Lust und ohne Schmerz;
Doch der Rauch zieht wie im Traum
Still nach Haus mein Herz.

Klaus Groth


Knecht Ruprecht

Von drauss' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit grossen Augen das Christkind hervor;
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat."
- "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern."
- "Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach:" So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drauss' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hier innen find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

Theodor Storm (1817-1888)



Der Traum

Ich lag und schlief; da träumte mir
Ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unsrem Tisch vor mir
Ein hoher Weihnachtsbaum.
Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
Die Zweige waren allzumal
Von goldnen Äpfeln schwer.
Und Zuckerpuppen hingen dran;
Das war mal eine Pracht!
Da gab´s, was ich nur wünschen kann
Und was mir Freude macht.
Und als ich nach dem Baume sah
Und ganz verwundert stand,
Nach einem Apfel griff ich da,
Und alles, alles schwand.
Da wacht´ich auf aus meinem Traum,
Und dunkel war´s um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
Sag an, wo find´ich dich?
Da war es just, als rief er mir:
"Du darfst nur artig sein;
Dann steh´ich wiederum vor dir;
Jertz aber schlaf nur ein!
Und wenn du folgst und artig bist,
Dann ist erfüllt dein Traum,
Dann bringet die der heil´ge Christ,
Den schönsten Weihnachtsbaum."

Hoffmann von Fallersleben



Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heilges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigts wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!

Joseph von Eichendorff (1788 - 1857)


Der Weihnachtsabend des Kellners

Aller Welt dreht er den Rücken,
und sein Blick geht zu Protest.
Und dann murmelt er beim Bücken:
Ach, du liebes Weihnachtsfest!"
Im Lokal sind nur zwei Kunden.
(Fröhlich sehn die auch nicht aus.)
Und der Kellner zählt die Stunden.
Doch er darf noch nicht nach Haus.
Denn vielleicht kommt doch noch einer,
welcher keinen Christbaum hat
und allein ist wie sonst keiner
in der feierlichen Stadt.-
Dann schon lieber Kellner bleiben
und zur Nacht nach Hause gehn,
als jetzt durch die Straßen treiben
und vor fremden Fenstern stehn!

Erich Kästner



Das Weihnachtsbäumlein

Es war einmal ein Tännlein
Mit braunen Kuchenherzelein
Und Glitzergold und Äpflein fein
Und vielen bunten Kerzelein:
Das war am Weihnachtsfest so grün,
Als fing es eben an zu blühn.
Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
Da stands im Garten unten,
Und seine ganze Herrlichkeit
War, ach, dahingeschwunden.
Die grünen Nadeln war´n verdorrt,
Die Herzlein und die Kerzlein fort.
Bis eines Tages der Gärtner kam,
Den fror zu Haus im Dunkeln,
Und es in seinen Ofen nahm
Hei! tats da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
In hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Christian Morgenstern



Die Weihnachtsgans

Tiefgefroren in der Truhe,
liegt die Gans aus Dänemark.
Vorläufig lässt man in Ruhe,
sie in ihrem weißen Sarg.

Ohne Beine, Kopf, Gekröse
ruht sie neben dem Spinat.
Ob sie wohl ein wenig böse,
dass man sie schlachten mag?

Oder ist es doch zu kalt ihr?
Man sieht´s an der Gänsehaut...
Nun, sie wird bestimmt nicht alt hier:
morgen wird sie aufgetaut.

Hm, welch ein Duft zieht aus dem Herde,
durch die ganze Wohnung dann!
Macht, dass gut der Braten werde,
morgen kommt der Weihnachtsmann!

Heinz Erhardt



Weihnachtszeit

O schöne, herrliche Weihnachtszeit!
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein,
und alle sind ihm lieb wie die Seinen,
die Armen und Reichen, die Grossen und Kleinen.
Der heilige Christ an alle denkt,
ein jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freuen und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein!

Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)



Winter

Winter reißt mit frost'ger Faust
Ab den letzten Schmuck den Wäldern,
Selbst der grauen Krähe graust
Vor so traurig kahlen Feldern.

Nachts beim gellen Eulenschrei
Treibt der Sturm sein trotzig Wesen;
Oftmals dann am Mond vorbei
Reiten Hexen auf dem Besen.

Tief versteckt im Felsenspalt
Trauern frierend nun die Zwerge,
Für die Blumen, welk und kalt,
Schnitzeln sie die kleinen Särge.

In des Irrlichts warmem Glanz
Wärmen sie sich Händ' und Füße,
Träumen wohl vom Elfentanz
Auf der duft'gen Frühlingswiese.

Wilhelm Walloth



Der Stern

Hätt einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wär wohl nie
dem Sternlein nachgereist wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.

Wilhelm Busch (1832 - 1908)



Weihnachts- und Neujahrsgruß

Stern und Engel, Hirten und die Weisen
künden uns das Große, das geschah.
Und wir loben, danken und wir preisen,
Gott ist nah!

Weg von Trauer, Jammer und Beschwerde
wenden wir das schmerzliche Gesicht,
Brüder, über aller Nacht der Erde
ist es licht!

Unserer Sünden nimmer zu gedenken,
gab Gott seinen Sohn in Leid und Tod.
Sollte er mit ihm nicht alles schenken,
was uns not?

Keiner ist verlassen und verloren,
der da glaubt, weil seine Hand ihn hält.
Der Erretter ist für uns geboren;
Trost der Welt.

Otto Bruder (1889 - 1971)



Weihnachtslied

Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen,
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.

Dem alle Engel dienen,
wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selbst ist erschienen,
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll' nicht mehr sein Haupt,
er soll errettet werden,
wenn er dem Kinde glaubt.

Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
das aller Zeiten Lauf
Von Anfang von verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah!

Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr.
Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.

Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt!
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt!
Der sich den Erdkreis baute,
der läßt den Sünder nicht-.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht!

Jochen Klepper (1903 - 1942)



Das Lied vom verlorenen Jesuskind

"Jesuskind, wo bist du? Du bist nicht mehr zu sehn.
Leer ist deine Krippe, wo Ochs und Esel stehn ...
Ich seh Maria, die Mutter, und Joseph Hand in Hand,
ich seh die schönen Fürsten vom fernen Morgenland.
Doch dich kann ich nicht finden:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Armen, die ganz vergessen sind."

"Maria, voller Sorgen, die sucht dich überall,
draußen bei den Wirten, in jeder Eck im Stall.
Im Hof ruft Vater Joseph und schaut ins Regenfaß.
Sogar der Mohrenkönig, er wird vor Schrecken blaß.
Alles sucht und ruft dich:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Kranken, die arm und einsam sind."

"Die Könige sind gegangen, sie sind schon klein und fern;
die Hirten auf dem Felde, sie sehn nicht mehr den Stern.
Die Nacht wird kalt und finster - erloschen ist das Licht.
Die armen Menschen seufzen: Nein, nein, das war Er nicht!
Doch rufen sie noch immer:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Heiden, die ohne Hoffnung sind."

Jean Anouilh (1910 - 1987)



Ein Lobgesang von der Geburt Christi

Gelobet seist du, Jesu Christ,
daß du Mensch geboren bist
von einer Jungfrau, das ist wahr;
des freuet sich der Engel Schar.
Kyrieleis.

Des ewgen Vaters einig Kind
jetzt man in der Krippe findt.
In unser armes Fleisch und Blut
verkleidet sich das ewig Gut.
Kyrieleis.

Den aller Welt Kreis nie umschloß,
der liegt in Marien Schoß.
Er ist ein Kindlein worden klein,
der alle Ding erhält allein.
Kyrieleis.

Das ewig Licht geht da herein,
gibt der Welt ein neuen Schein.
Es leucht wohl mitten in der Nacht
und uns des Lichtes Kinder macht.
Kyrieleis.

Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
ein Gast in der Welte war
und führt uns aus dem Jammerthal;
er macht uns Erben in sein'm Saal.
Kyrieleis.

Er ist auf Erden kommen arm,
daß er unser sich erbarm
und in dem Himmel mache reich
und seinen lieben Engeln gleich.
Kyrieleis.

Das hat er alles uns getan,
sein groß Lieb zu zeigen an.
Des freu sich alle Christenheit
und dank ihm des in Ewigkeit.
Kyrieleis.

Martin Luther (1483 - 1546)



Weihnachtslied

Im Syrerland in weiter Fern
hört man ein starkes Singen.
Vom Erdenrand vermocht es gern
zur Hölle selbst zu dringen.
Neu war die Mär: Frei von Beschwer geboren wär
ein Sohn von reiner Maide.
Die Botschaft klar, so wunderbar, dem Teufel war
zu großem Zorn und Leide.
Er schlug in Ärger eine Kluft
in eine Mauer, nahe
der Bethlehemschen Gnadengruft.
Den Riß ich selber sahe.
O reicher Gott, die Welt ist dein,
die Fürsten dein auf Erden,
sie mögen tot, lebendig sein
und noch geboren werden!

Der Armut Macht hat jene Nacht so wohl bedacht
durch Gottes weise Schickung,
als dich so groß, den reinen Sproß, aus keuschem Schoß
frei von der Schuld Umstrickung
Die schönste Jungfrau dort gebar,
von Ewigkeit erkoren.
Wie elend, ach, die Herberg' war,
wo sie dich hat geboren!
Ein Esel kam, zum Ochs gestellt,
gastfreundlich dir entgegen.
Die Krippe nahm, als Bett gestellt,
dich auf, um dich zu hegen.
Die dein genas und vor die saß, sie wußte, daß
Ihr Herr und Gott du seiest.
Dich Jungfrau hat des Schöpfers Rat, daß du in Tat
den Namen "Kind" ihm leihest.
Euch zwei vereint, ich Wolkenstein
von ganzem Herzen preise.
Hilf mir, Sohn Gottes, Jungfrau rein,
bei meiner letzten Reise.

Oskar von Wolkenstein (1377 - 1445)



Die heilige Nacht

So war der Herr Jesus geboren
im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
den Reichen war's warm gemacht.

Sein Vater ist Schreiner gewesen,
die Mutter war eine Magd,
Sie haben kein Geld besessen,
sie haben sich wohl geplagt.

Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
sie waren von Herzen froh,
daß sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.

Die Engel, die haben gesungen,
daß wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen
und haben es angesehn.

Die Hirten, die will es erbarmen,
wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G'schicht für die Armen,
kein Reicher war nicht dabei.e

Ludwig Thoma (1867 - 1921)



Die heilige Nacht

Gesegnet sei die Heilige Nacht,
Die uns das Licht der Welt gebracht! -

Wohl unterm lieben Himmelszelt
Die Hirten lagen auf dem Feld.

Ein Engel Gottes, licht und klar,
Mit seinem Gruß tritt auf sie dar.

Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
Da spricht der Engel: "Fürcht't euch nicht!

Ich verkünd' euch große Freud:
Der Heiland ist euch geboren heut."

Da gehn die Hirten hin in Eil,
Zu schaun mit Augen das ewig Heil;

Zu singen dem süßen Gast Willkomm,
Zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. -

Bald kommen auch gezogen fern
Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern.

Sie knien vor dem Kindlein hold,
Schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.

Vom Himmel hoch der Engel Heer
Frohlocket: "Gott in der Höh sei Ehr!"

Eduard Mörike (1804-1875)



Die heil'gen Drei Könige

Die heil'gen Drei Könige aus dem Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen:
"Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und Mädchen?"

Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
die Könige zogen weiter,
sie folgen einem goldenen Stern,
der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb steh'n über Josefs Haus,
da sind sie hineingegangen;
das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
die heil'gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine



Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern hernieder lacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder
anbetend staunend muß ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlieder
ein goldner Kindertraum hernieder,
ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.

Theodor Storm



Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit!

Rainer Maria Rilke

Anonym hat gesagt…

Die Müdigkeit senkt ihren Kopf
der Schlaf sucht sich ein Gemach
und wenn ich Dich heute Nacht finde
ist es der Traum, den ich mag.

Anonym hat gesagt…

Ich denke an Dich
Wieder einmal....
Ich denke an Dich
Schon wieder....
Ich denke an Dich
Immer noch.....
Und wieso denke ich an Dich?
Weil ich Dich mag.

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